Das neue Projekt „The Mills“ soll die Hongkonger Designindustrie durch ein Gründerzentrum, eine Galerie und innovative Einkaufsmöglichkeiten fördern.
Der Hongkonger Immobilienentwickler Nan Fung Group erinnert mit einem neuen Projekt an seine Anfänge als Textilhersteller: „The Mills“ entsteht in der alten Baumwollspinnerei des Unternehmens in Tsuen Wan. Wenn das Gebäude wie geplant 2018 fertiggestellt wird, sind auf 264.000 Quadratmetern drei Zonen untergebracht: das Gründerzentrum „The Mills Fabrica“, der kulturelle Hotspot „The Mills6 Foundation“ und der Shoppingbereich „The Mills Shopfloor“.
Die Ausbildung zu fördern, gehört zu den wichtigen Zielen der Initiative. Deshalb kooperiert „The Mills“ mit dem HKU SPACE International College und dessen internationalem Partner Central Saint Martin´s (CSM) College of Art and Design in London, um gemeinsame Kurse anzubieten.
Cherry Chan von „The Mills“ hofft zudem, dass das Projekt das umgebende Viertel neu beleben wird: „Seit wir uns für das Projekt einsetzen, hat die Regierung auch anderen Gebäudeeigentümern angeboten, die Nutzungsänderung von Industrie- auf Büroflächen beantragen zu können.“
Tsuen Wan befindet sich in den New Territories, rund 30 Minuten Pendelstrecke von Central entfernt. Für die Kultur- und Bildungsaktivitäten vor Ort wolle man auch die Anwohner aus der Umgebung interessieren, so Chan. „Wir möchten etwas schaffen, bei dem es nicht nur um Konsumdenken geht, sondern auch darum, sich selbst einzubringen.“
Einen „eigenständigen Geist“ haben soll der „The Mills Shopfloor“ und den innovativen Einzelhandel präsentieren, etwa als Hybrid-Konzept von Boutique und Restaurant. „Darüber hinaus wird es dort einen Shop geben, in dem Produkte von „Mills Fabrica“ sowie anderer Hongkonger Marken verkauft werden. „Da viele mittlerweile online shoppen, soll hier ein besonderes Einkaufserlebnis entstehen.“
Dass Tsuen Wan davon profitieren könne, davon ist auch Nick Wright, Director of Innovation and Business des Central Saint Martin´s (CSM) College of Art and Design überzeugt. „Ich gehe davon aus, dass es die gleiche belebende Kraft auf die Nachbarschaft haben wird, die das CSM nach dem Umzug 2011 auf das Kings-Cross-Viertel in London hatte“.
„Unser Ziel ist es, diesen historischen Mühlenstandort in einen offenen, schönen Raum für neue Ideen, sektorenübergreifende Dialoge und institutionsübergreifende Zusammenarbeit zu verwandeln“, erläutert Ken Wong, Direktor des HKU SPACE International College. Das HKU SPACE International College, das Vollzeit-Masterprogramme für Studenten ohne Universitätsabschluss anbietet und seit 2011 mit CSM zusammenarbeitet, bot bereits 2015 zusammen mit „The Mills“ eine „Fashion Executive“-Reihe an. Dabei handelte es sich um einen Wochenendkurs, der sich mit Markenbildung, Medien und kreativem Arbeiten für leitende Angestellte befasst.
„Angestellte in Führungspositionen und junge Kreative haben Kurse dieser Art schon immer als gewinnbringend empfunden, da sie das Gelernte direkt in ihrer täglichen Arbeit anwenden können“, erzählt Wong. „Zum Kurs gehört auch eine Feedback-Runde, in der die Teilnehmer ihre erfolgreichen, aber auch weniger erfolgreichen, Erfahrungen mit ihrem Dozenten teilen und individuelles Feedback und professionelle Ratschläge bekommen.“
„The Mills“ will zudem künftig vier Stipendien pro Jahr an seine in den CSM-HKU SPACE-Kursen eingeschriebenen Studenten vergeben. Das Programm baut auf der Zusammenarbeit zwischen „The Mills“, HKU SPACE und CSM auf und zielt auf junge, aufstrebende Kreative, die nicht zum Führungskräfte-Training zum CSM-Campus nach London reisen können. Stattdessen kommen die CSM-Mitarbeiter nach Hongkong und HKU SPACE bereitet den Lehrgang vor“, so Wong.
Cherry Chan zufolge wird „Mills Fabrica“ bis zu zwölf Firmen zur gleichen Zeit zum geplanten Inkubationsprogramm zulassen. Abgesehen von praktischen Grundlagen zur Unternehmensführung, können die Start-ups günstig Büroräume anmieten. „Zudem möchten wir auch eine Plattform für diejenigen bereitstellen, die nicht am Inkubationsprogramm teilnehmen und ihnen einen Ort bieten, mit potenziellen Geschäftspartnern und Anbietern in Kontakt zu treten“, fügt Chan hinzu.
Obwohl die Eröffnung erst in zwei Jahren geplant ist, hat „The Mills“ bereits vergangenen August den ersten Pitch-Day mit mehr als 100 Bewerbungen abgehalten. Gewinner wurde „Seventy Eight Percent“, eine Marke für Männer-Accessoires, die der in Hongkong ansässige israelische Unternehmer Shai Levy gegründet hat. Dieser gewann umgerechnet fast 23.000 Euro sowie Unterstützung durch „The Mills“. „Wir arbeiten derzeit mit Shai an seinem Markenauftritt, damit er die nächste Stufe, den Online-Verkauf, erreichen kann.“
Während des Präsentationstages wurde auch deutlich, dass die Modemarken vor Ort praktische Hilfe benötigen, wie etwa Hilfe bei der Preisgestaltung und Unterstützung beim Aufbau von Präsentationen. „Viele der Gründer sind sehr jung und talentiert, aber die geschäftliche Seite ist noch schwierig für sie“, so Chan. Um dieses Informationsdefizit zu überbrücken, wolle „The Mills“ mit örtlichen und internationalen Bildungseinrichtungen zusammenarbeiten. „Uns geht es dabei nicht um formale Bildung, sondern um praktische Programme und Informationen. Benötigt etwa ein Start-up Hilfe beim Erstellen der Gewinn- und Verlustrechnung, möchten wir dabei helfen.“
Zum Lenkungsausschuss des Mills-Projekts gehört unter anderem Douglas Young, Gründer und CEO des Hongkonger Lifestyle-Unternehmens G.O.D.. Der Lenkungsausschuss entscheidet über die Mieterstruktur des „The Mills Shopfloor“. „Uns ist Vielfalt wichtig und verschiedene Nationalitäten sollen sich gegenseitig inspirieren“, betont Young.
Um „The Mills“ bekannt zu machen, gab es bereits eine Reihe kultureller Events, darunter die Ausstellung des portugiesischen Graffiti-Künstlers Alexandre Farto (auch bekannt als Vhils), der die Portraits zweier Mühlenarbeiter in die Betonwände meißelte. Das Werk erhielt den Titel „Scratching the Surface“. Nach Aussage von Young könne „The Mills“ mit dem Kreativzentrum PMQ in Central verglichen werden, das ebenfalls subventionierte Räume für lokale Designtalente zur Verfügung stellt. Jedoch gäbe es bei „The Mills“ mehr Raum für Experimente und Kreativität, da es sich hier nicht um ein Regierungsgebäude handele.
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