Food on the Road – Pop-up-Events inspirieren Sterneköche in Hongkong

Hongkong ist ihr Standort: Hier kreiert die Food & Beverage-Gruppe One Star House Party innovative Rezepte, um diese in Pop-up-Restaurants in verschiedenen Ländern zu präsentieren.

BildDie meisten Küchenchefs träumen davon, ihr eigenes Restaurant zu eröffnen, die Gründer von One Star House Party machen genau das Gegenteil: Sie bereisen die Welt, um sich kulinarische Inspirationen zu holen und veranstalten Pop-up-Events in Städten wie New York, Seoul, San Francisco und Taipei. Vier der Restaurant-Profis treffen sich zudem einmal im Monat in Hongkong, um dort leckere, von ihren Reisen im Ausland inspirierte Gerichte zu kochen.

Die Events, die das Team am Standort auf Hong Kong Island veranstaltet, sollen eine zwanglose Dinner-Party-Atmosphäre schaffen, bei denen die Küchenchefs die Gäste persönlich bedienen. Auf diese Weise können sie die Menüs detailliert beschreiben und mit Anekdoten von ihren Reisen würzen. „Die Speisen sollen eine Geschichte erzählen und unsere Reisen schildern“, sagt James Sharman, der früher beim britischen Sternekoch Tom Aikens arbeitete.

Das Projekt kam ins Rollen, als die Küchenchefs vergangenen Januar ein Pop-up-Event an ihrem Standort im Hongkonger Viertel Sheung Wan veranstalteten. Kürzlich kamen dort die Gäste in den Genuss eines mehrgängigen Menüs, dessen Gerichte von Reisen nach San Francisco und Taipei im Mai und Juni inspiriert waren. Menüs mit Ideen aus Buenos Aires und Tokio sollen in diesem Jahr folgen.

Sharman war Chef de Partie im legendären Restaurant Noma in Kopenhagen und wurde von Tom Aikens in London ausgebildet, bevor er in dessen Hongkonger Restaurant The Pawn kochte. „Wir alle wollten eine Auszeit von unseren damaligen Jobs nehmen und uns für ein paar Wochen in Hongkong treffen, um dort ein Pop-up-Restaurant zu eröffnen. Wir hatten keine feste Vorstellung und wussten nur, dass wir etwas anders machen und uns von den Fesseln des Alltags lösen wollten. So entschlossen wir uns, einfach loszulegen“, so Sharman.

One Star House Party veranstaltete im April sein erstes Pop-up-Event in einem New Yorker Air-BnB-Loft. „Wir nahmen unsere gesamten Ersparnisse, mieteten dieses tolle Apartment und kochten dort eine Woche lang jeden Abend für rund 40 Personen. Anschließend packten wir unsere Einrichtung zusammen und fuhren in einem Wohnmobil nach San Francisco. Dort kreierten wir ein Menü mit von der Stadt beeinflussten Gerichten, genauso wie wir es auch in New York gemacht hatten.“

Als ursprünglich gelernter Landschaftsgärtner, wurde Kevin McCrae neben Sharman bei Tom Aikens in London ausgebildet. Er ist für die stylische Kulisse bei Pop-up-Events und in den permanenten Restaurants verantwortlich. Dort dominiert eine offene Küche im Look des Industrie-Chic. „Wir lassen alles eher unbearbeitet, denn dieser Stil spiegelt uns wider“, erzählt McCrae, der ganz besondere Designs entwirft, etwa Miniatur-Grills aus Zuckerrohr.

Als Designer war McCrae schon immer von der Vielzahl der unabhängigen Haushaltswarengeschäfte in Hongkong beeindruckt. „Wenn man etwas bauen oder selbst machen möchte, besucht man in Großbritannien Haushaltswaren-Ketten wie B&Q oder Homebase. Hier gibt es diese großen Läden nicht und man geht deshalb viel kreativer an die Sache heran.“

Die beiden hatten anfänglich geplant, ein dreitägiges Pop-up-Event in Hongkong zu veranstalten. Nachdem das Interesse an ihrem Event jedoch größer als geplant war, entschied man sich, Hongkong als permanenten Standort zu nutzen. „Hier entwickelt sich die Food-Szene immer stärker und wir waren damals einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, so McCrae.

Ein Vorteil der einmaligen Events sei, so McCrae, die deutlich größere Publicity im Vergleich zu herkömmlichen Restaurants. „Wir reisen in ein fremdes Land und sind dort das Stadtgespräch. Die Tickets für unsere Pop-up-Veranstaltung in Taipei waren bereits nach 20 Minuten ausverkauft, obwohl es dort vorher noch kein Event gab.“

Obwohl das Team den unerwarteten Erfolg genießt, macht es derzeit noch keinen Profit. „Wir arbeiten kostendeckend und finanzieren unseren Lifestyle. Vergleichbar einer Rockband, kreieren wir Gerichte, anstatt Songs zu schreiben.“

Das Team ist gerade dabei, neue Küchenchefs zu rekrutieren, die mit ihnen auf Tour gehen wollen. „Wir sind momentan etwas erledigt, weil es so viele Dinge zu tun gibt. Viele unserer Freunde befinden sich in derselben Situation wie wir und können es sich nicht leisten, ein eigenes Restaurant zu eröffnen. Wir bieten ihnen die Möglichkeit, sich kreativ zu verwirklichen und die Welt zu bereisen. Es ist ein toller Job.“

Als ehemalige Geschäftsführerin des privaten Clubs Soho House und einer Niederlassung des argentinischen Restaurants Gaucho in London ist Trisha McCrae für den Servicebereich sowie für das Tagesgeschäft von One Star House Party verantwortlich. Die ehemalige Restaurant-Managerin erzählt, dass die Entscheidung für Hongkong als Standort sowohl eine Kopf- als auch eine Gefühlsentscheidung gewesen sei. „James und einer unserer anderen Küchenchefs, Joe, haben hier beide früher gelebt und ständig darüber geredet, wie viel Wissen und welche Beziehung die Leute hier zum Essen hätten und dass sie unsere spielerische Umsetzung der Gerichte so vieler verschiedener Kulturen verstehen würden“, erzählt McCrae.

Das vierte Mitglied des Teams ist Küchenchef Joe Lidgerwood, auch er arbeitete mit Tom Aikens und erwarb Erfahrung in den Londoner Restaurantküchen W8 und Ledbury sowie The Pawn in Hongkong. „Hongkong ist unglaublich lebendig und die Menschen hier sind freundlicher als in London. Ich liebe diese Stadt und kann mir gut vorstellen, hier für einige Zeit zu leben“, so Lidgerwood.

Lidgerwood ist von der Abenteuerlust der Hongkonger Restaurantgäste beeindruckt und beschreibt die Kundschaft als eine gute Mischung aus lokalen und internationalen Gästen. „Obwohl ich jeden Monat ein Gericht aus einem anderen Land wähle, haben die Leute sehr gut darauf reagiert und sind offen für alles, was wir ihnen vorsetzen.“ Der Küchenchef selbst kauft frische Zutaten auf lokalen Straßenmärkten, deren Produktfrische er sehr schätzt. Außerdem stellt er gern seinen eigenen Käse und Miso her oder experimentiert mit Fermentierungsprozessen.

Hongkong habe den Küchenchefs das Vertrauen entgegengebracht, ein neues kulinarisches Konzept zu schaffen, so Lidgerwood. „Wären wir vor zwei Jahren gefragt worden, was wir erreichen möchten, wäre das für uns alle ein eigenes Restaurant gewesen. Heute könnte ich mir nicht mehr vorstellen, jeden Tag die gleichen Gerichte zu kochen. Wir haben etwas anderes geschaffen.“

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