Die Federal Reserve in den USA trifft die Erwartungen und erhöht den Zinssatz zum ersten Mal seit 2006 um 0,25%.
Die mit der Erhöhung einhergehende, weniger aggressive Kommunikation hielt die US-Währung aufrecht. Der Dollar scheint seinen Aufwärtstrend wieder hergestellt zu haben, der in den vergangenen Wochen ins Stocken geraten war.
Die Reaktion in anderen Märkten war widersprüchlich: Treasury Renditen und Aktien beendeten die Woche niedriger, jedoch sahen wir eine Rally in Rohstoffen, was die Annahme zulässt, dass die zuletzt festgestellten Level kurzfristig nicht weiter unterschritten werden.
Während es traditionell etwas stiller um die Weihnachtszeit wird, erwarten wir weiterhin eine allmähliche Dollar-Rally in 2016 und dass der Euro zum Frühling auf Parität sinkt.
Die wichtigsten Währungen im Überblick:
GBP
Vergangene Woche wurden wichtige Wirtschaftsdaten aus Großbritannien veröffentlicht. Die Ergebnisse waren aber recht unterschiedlich.
Während die Inflationsdaten mit einer Erhöhung der Kerninflationsrate annualisiert von 1,1% auf 1,2% mehr oder weniger den Erwartungen entsprochen haben, lieferte der Arbeitsmarkt eine weitere Senkung der Arbeitslosenquote auf 5,2%. Diese schaffte es jedoch nicht, Druck auf das Einkommenswachstum zu generieren.
Ex-Boni stiegen die wöchentlichen Einkommen lediglich um annualisiert 2% in den drei Monaten bis Oktober im Vergleich zu 2,4% in der vorherigen Periode. Das ist vermutlich der Schlüsselindikator, auf den sich die Bank of England in ihrer Entscheidung bezüglich des Zeitraums und des Tempos zur Erhöhung der Zinsen fokussiert. Dieser glanzlose Wert im Oktober bekräftigt uns noch mehr, dass die britische Zentralbank die Zinsen nicht vor dem dritten Quartal 2016 erhöhen wird.
EUR
Eine Flut an makroökonomischen Daten in der Eurozone brachte nicht viel Klarheit über die kurzfristigen wirtschaftlichen Aussichten, die dementsprechend durch das FOMC Meeting auf der anderen Seite des Atlantiks überschattet waren.
Die Industrieproduktion überraschte zum Positiven, jedoch wurden die Zahlen des Vormonats nach unten adjustiert, sodass die Nettozahlen eher gemischt waren. Die Kerninflation verblieb annualisiert unverändert bei 0,9%, während die allgemeine Inflation unter Null gefallen ist. Es ist wahrscheinlich, dass sie für einige Monate negativ bleiben wird, da sich der Crash in Öl- und Rohstoffpreisen auf die Konsumgüterpreise auswirken wird.
Die Europäische Zentralbank wird ihr Ankaufprogramm wahrscheinlich nicht verringern, sodass wir von weiteren monetären Stimuli über die kommenden Monate ausgehen, welche den Euro weiterhin unter Druck setzen werden.
USD
Wie nahezu vom gesamten Markt erwartet wurde, erhöhte die Fed vergangenen Mittwoch die Zinssätze um 0,25%. Im Grundsatz ging die amerikanische Zentralbank Überraschungen aus dem Weg, jedoch waren die Botschaft des Fed Statements, die Erwartungen und die Pressekonferenz der FED-Präsidentin Janet Yellen zusammenfassend verhalten aggressiv.
Der „Dot Plot“, bestehend aus den Erwartungen individueller FOMC Mitglieder zu zukünftigen Zinserhöhungen, verblieb seit September unverändert, sodass die Fed weiterhin von einer Zinserhöhung pro Quartal ausgeht. Dies entspricht genau unseren Erwartungen, ist allerdings schneller, als was der Markt aktuell eingepreist hat. Das Votum war einstimmig – niemand hat dafür gestimmt, die Zinssätze unverändert zu lassen, was bedeutet, dass es wenige Gegenstimmen für zukünftige Zinserhöhungen gibt, solange der US Arbeitsmarkt das aktuelle Tempo zur Arbeitsplatzschaffung beibehält.
Grundsätzlich unterstützten sowohl die Entscheidung, das Statement als auch die Vorhersage unsere Erwartung eines allmählich aufwertenden US-Dollars gegenüber allen Hauptwährungen.
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