Mit „Schmerzgrenzen“ und „Gib nicht auf“ legt die streitbare K. Semelink, Biographien der Stärke und Kompromisslosigkeit vor, die sich kritisch mit Pferdesport und Tierschutzmafia auseinandersetzen.
Karin Semelink, geb. 1962, wächst im ländlichen Drevenack am Niederrhein auf. Die Mutter begeht Selbstmord, die kaum sechsjährige Karin findet die Leiche. Der Vater heiratet wieder, doch Karin versteht sich mit der Stiefmutter nicht und zieht bereits mit fünfzehn von zuhause aus, um eine Lehre als Pferdewirtin zu beginnen.
In verantwortlicher Position arbeitet sie bei Gestüten und privaten Reitställen und bestreitet viele Turniere. Nach fast 23 Jahren lässt sie den Pferdesport hinter sich, um sich ganz den Hunden zu widmen. Sie arbeitet als DogSitterin bei Dolly Buster. Das Studium der Tierverhaltenspsychologie absolviert sie mit Bestnoten.
Im Alter von 40 Jahren wandert sie nach Portugal aus. Dort betreibt sie bis heute das Naturschutzprojekt der Quinta Eanna, ein Refugium für kranke, verletzte und traumatisierte Tiere. Besonders wichtig sind ihr Ökologie, nachhaltiger Natur- und Tierschutz, sowie der ethische Umgang mit Nahrungsmitteln.
Vor dem Hintergrund der Eurokrise wird Karin hautnah mit Leid und Armut der Menschen in Portugal konfrontiert. Tiere können plötzlich nicht mehr versorgt werden, man setzt sie aus oder bringt sie in sogenannte Tötungsstationen. Karin ist eine zu tiefst liebende, entschlossene Frau, die ihre Ziele niemals aus den Augen verliert. Sie stemmt sich mit aller Kraft gegen Leid und Tod. Dabei überschreitet sie die Grenzen ihrer körperlichen und seelischen Belastbarkeit.
Mit großer Ehrlichkeit und Authentizität schildert Karin ihr Leben, das bisweilen einem Überleben gleichkommt. Der Verzicht auf jeglichen Komfort, finanzielle Not und die ständige Gefahr, überfallen und ausgeraubt zu werden, zeigen deutlich, was es bedeutet, das sprichwörtlich einfache Leben in der Wildnis zu führen. Karin lässt sich jedoch nicht einschüchtern. Sie kämpft gegen korrupte Tierschützer, rettet Tiere aus Tötungsstationen und integriert sich in ein ausländerfeindliches Umfeld, wo sie Freunde findet.
In kritischen Rückblicken setzen sich ihre Bücher auch mit dem Pferdesport auseinander. Hautnah hat sie in mehr als 20 Jahren die Schattenseiten kennengelernt. Das Leid und das oft sinnlose Töten, angeblich nutzlos gewordener Pferde ist wenig bekannt. Der Blick hinter die Kulissen führt Leserinnen und Leser in eine teilweise schockierende Welt. Semelink zeigt, was sich hinter der freundlichen Fassade der Schönen und Reichen verbirgt.
Zwei aufrüttelnde Bücher einer unbeugsamen Frau, die intime Einblicke in ein außergewöhnliches Leben gewähren. Das kontroverse Werk einer streitbaren Frau zieht Mitstreiter wie Gegner gleichermaßen in seinen Bann.
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